Denkmal aus dem Heidenthum

Nördlicher Ith
Mythen und Sagen

Auf dem Oberberge bey Coppenbrügge ist ein Ort, der von Alters her die Teufelsküche genannt wird. Ich will jetzo erzehlen, wie ich die sogenannte Teufelsküche gefunden habe. Sie liegt in der Spitze des Oberbergs in einer Gegend, wo ungemein viel dickes Holz steht, zwischen welchem ziemlich große Felsen hervorragen. Der Weg zu ihr ist ziemlich steil, und über ihr nach der Spitze des Berges zu ist es noch steiler. Der Ort selbst ist ein Grund oder kleines Thal welches ohngefähr sechs hundert Schritte im Umfang hat, und in welchem ganz unordentlich ein ungeheuer großer Stein über dem anderen lieget. Durch ihre Lage sind zwischen den Steinen Zwischenräume entstanden, darinnen sich wohl Menschen verbergen, aber nicht aufrecht stehen könnten. Ich vernahm, wie ich hoffte, keine mit Fleiß aufgerichteten Steine und noch weniger ganze Zimmer.

Die ganze Gegend umher, in welcher bald kleine lustige Ebenen, bald hohe Steine waren, schienen mir recht zu den Opfermahlen und Spielen der Heiden gemacht zu seyn. Ich dachte an die sich bis jetzt erhaltenen Überlieferungen, daß an diesem Orte die Abgötter dem bösen Engel zu Ehren Gastmahle angestellt hätten. Ich bildete mir die barbarischen Altäre ein, die Tacitus von den deutschen Haynen beschreibt. Ich besann mich, daß eben dieser Geschichts-Schreiber meldet, wie sich Arminius mit seiner Armee bey der Weser in einem Walde, welcher dem Herkules geweihet worden, gesetzet habe. Ich hielte nun die alte Meynung, daß dieser Ort noch ein echtes Überbleibsel von der Heidnischen Religion sey, für sehr wahrscheinlich.
Die abgöttischen Altäre sind freylich zerstört und umgeworfen worden. Vermuthlich hat dieses auch hier jener große König gethan, der in der Nachbarschaft die Irmensäule mit ihrem prächtigen Hayne und Tempel umgeworfen hat.

Koppenberg

Bei seinem dritten Zuge gegen die Bewohner der hiesigen Länder, ging er mit der Hauptarmee nach der Ocker zu und ließ ein Corps, welches die beiden erstrittenen Ufer vertheidigen sollte, zurück. Dieses Corps hatte bey Lidbach, jetzo Lobach, sein Lager. Es wurde bey der Abwesenheit Carls des Großen von den Sachsen angegriffen und weggeschlagen. So bald er es hörte, kehrte er um, und zog nach den alten bewährtesten Chroniken durch die hiesigen Gegenden diesem Corps zu Hülfe, und siegete aufs neue. Bey dieser Gelegenheit kann auch der König dem hiesigen Götzendienste ein Ende gemacht und diese Zerstörung angerichtet haben. Pastor Jacobi, 1771

Quelle: Ithland, Sagenland von Ulrich Baum