Denkmal aus dem Heidenthum |
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Die ganze Gegend umher, in welcher bald kleine lustige Ebenen, bald hohe Steine waren, schienen mir recht zu den Opfermahlen und Spielen der Heiden gemacht zu seyn. Ich dachte an die sich bis jetzt erhaltenen Überlieferungen, daß an diesem Orte die Abgötter dem bösen Engel zu Ehren Gastmahle angestellt hätten. Ich bildete mir die barbarischen Altäre ein, die Tacitus von den deutschen Haynen beschreibt. Ich besann mich, daß eben dieser Geschichts-Schreiber meldet, wie sich Arminius mit seiner Armee bey der Weser in einem Walde, welcher dem Herkules geweihet worden, gesetzet habe. Ich hielte nun die alte Meynung, daß dieser Ort noch ein echtes Überbleibsel von der Heidnischen Religion sey, für sehr wahrscheinlich.
Die abgöttischen Altäre sind freylich zerstört und umgeworfen worden. Vermuthlich hat dieses auch hier jener große König gethan, der in der Nachbarschaft die Irmensäule mit ihrem prächtigen Hayne und Tempel umgeworfen hat.
Bei seinem dritten Zuge gegen die Bewohner der hiesigen Länder, ging er mit der Hauptarmee nach der Ocker zu und ließ ein Corps, welches die beiden erstrittenen Ufer vertheidigen sollte, zurück. Dieses Corps hatte bey Lidbach, jetzo Lobach, sein Lager. Es wurde bey der Abwesenheit Carls des Großen von den Sachsen angegriffen und weggeschlagen. So bald er es hörte, kehrte er um, und zog nach den alten bewährtesten Chroniken durch die hiesigen Gegenden diesem Corps zu Hülfe, und siegete aufs neue. Bey dieser Gelegenheit kann auch der König dem hiesigen Götzendienste ein Ende gemacht und diese Zerstörung angerichtet haben. Pastor Jacobi, 1771
Quelle: Ithland, Sagenland von Ulrich Baum